Wärmetherapie

Was ist Wärmetherapie?

Bei der Wärmetherapie handelt es sich um eine Form der Thermotherapie, bei der Wärme verschiedenen Ursprungs zur Behandlung von Schmerzen und nicht entzündlichen Erkrankungen eingesetzt wird. Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Methoden der Wärmetherapie eine Domäne der Physiotherapie.

 

Was bewirkt die Wärmetherapie?

Eine wichtige Wirkung von Wärme ist die Entspannung der Muskulatur. Durch Wärmetherapie wird der körpereigene Stoffwechsel angeregt. Die positive Wirkung entfaltet sich dadurch, dass in erwärmten Geweben der Sauerstofftransport sowie die Nährstoffaufnahme bzw. die Abgabe von Abbauprodukten steigen. Auch soll durch den Temperaturanstieg im Gewebe die Immunabwehr gesteigert werden.

 

Welche Arten der Wärmetherapie gibt es?

Man unterscheidet eine Reihe verschiedener Methoden der Wärmetherapie. Dazu gehören in unserer Praxis u.a.:

Schlammpackungen wie Fango, Schlamm, Torf und Moor über ca. 20 Minuten 

Heiße Rolle: Mittels gerollter Handtücher und Heißem Wasser wird Wärme auf spezielle Körperpartien übertragen

Ultraschall: Erwärmung durch mechanische Zellreibung aufgrund der Ultraschallwellen

Infrarottherapie auch Rotlicht- oder Heißlufttherapie genannt: Erwärmung durch Infrarotstrahlung


Fango-Packung

Was ist eine Fangopackung oder Moorpackung?

Italien gilt als das Ursprungsland der Fango Therapie. Fango bedeutet übersetzt "heilender Schlamm". Schon die römischen Legionäre wussten die Heilkräfte des vulkanischen Heilschlamms zu schätzen. Fango setzt sich zusammen aus Thermalwasser, Schlamm (Lehm und Ton), sowie Algen und Mikroorganismen. Die Algen und Mikroorganismen durchlaufen einen Reifeprozess, der durch das heiße Thermalwasser begünstigt wird.

In Deutschland wird meist aus hygienischen Gründen auf den Reifeprozess verzichtet. Stattdessen werden Wärmeträger aus Paraffinwachs verwendet. Zusätzlich kommt unter den Wärmeträger eine Packung aus Zellstoff, welche mit Fango, Moor sowie Peloid versetzt ist.

 

 

Der Wärmeträger ist wiederverwendbar und die Fangopackung wird ersetzt. Durch den Zellstoff können die Wirkstoffe in die Haut gelangen, jedoch verbleibt der Schlamm in der Packung. Ein nachträgliches Duschen entfällt.

 

Wie wirkt eine Fangopackung?

Durch die hohe Temperatur wird die Durchblutung von Haut, Bindegewebe und Muskulatur gefördert. Da die Wärme sehr lange auf der Haut verweilt, schafft sie es, bis tief in die untersten Gewebeschichten vorzudringen. Hierdurch kann sich die Muskulatur entspannen und kann somit zur Linderung von Schmerzen beitragen.


Kältetherapie

Was ist Eis- und Kältetherapie?

Die Eis- und Kältetherapie gehört zu den Thermotherapien und beinhaltet die Anwendung von Kälte oder Eis zu therapeutischen Zwecken. Hierdurch wird dem Körper Wärme entzogen. Die Kryotherapie wurde erstmals im Spitzensport angewendet. Hier wurden Coolpacks und Eis nach Verletzungen eingesetzt, um Regenerationszeiten zu verkürzen.

Wie funktioniert die Eis- und Kältetherapie?

Durch unterschiedliche Darreichungsformen wie Eiswickel, Eisstücke, Kaltluftgeräte, Coolpacks, kalte Tücher oder Eisbäder lässt sich eine unterschiedliche Intensität von Kälte erreichen. Hierbei sind Temperaturen von +1 bis -180 Grad möglich.  

Die verschiedenartigen Anwendungsformen werden auf die betroffenen Areale angelegt. Hierbei werden die zu behandelnden Gebiete mit Eis abgerieben, eingewickelt oder abgedeckt.

Die Behandlungsdauer hängt stark von der Toleranz des Patienten ab und kann von einigen Sekunden bis 10 Minuten dauern.

  

Wie wirkt die Kältetherapie?

Bei der Behandlung mit Kälte wird dem zu behandelnden Gewebe Wärme entzogen. Dadurch kommt es zu Gefäßverengung und Herabsetzung des Stoffwechsels. 

Ebenso werden Wassereinlagerungen im Gewebe durch das Herabsetzen der Durchlässigkeit der kleinen Blutgefäße verringert. 

Da der Kältereiz das Gehirn deutlich schneller erreicht als ein Teil der Schmerzreize, wirkt die Kälte schmerzlindernd. So macht man sich zunutze, dass der Schmerz vom Kältereiz überdeckt wird und nicht mehr so intensiv wahrgenommen wird.